An der Generalversammlung vertraten insbesondere Dominik und Ueli die Position, dass wir anlässlich des 35jährigen Clubjubiläums wieder ein Fest ausrichten sollen. So wurden bereits bei den letzen runden Clubjubiläen ebenfalls derartige Verstanstaltungen auf die Beine gestellt, die immer sehr erfolgreich waren. Der Vorstand hatte bereits ein Wochenende Anfang Juni als Termin angesetzt, entsprechend wurde das Organisationskomitee formiert.
Als erste Amtshandlung wurde bei der Antrittssitzung des OKs das Ziel formiert: Wichtig war uns, als Verein mal wieder Präsenz zu zeigen, das gute Image zu bewahren und zu erneuern und insbesondere das Fliegen einem breiterem Publikum zu ermöglichen. Nicht nur wegen der kurzen Vorbereitungszeit wurde auch der Ansatz des geringen Aufwandes, der Suche nach einfachen Lösungen als Maxime formuliert.
Getreu diesem Konzept wurde also der bei vormaligen Veranstaltungen bewährte Übungshang sowie Passagierflugbetrieb angestrebt. Machen kann man vieles, aber mit der in den Zielen formulierten Herangehensweise gelang es, den Aufwand in vertretbaren Grenzen zu halten. So wurden denkbare Attraktionen wie Auftritt von Fallschirmspringern, Motorkunstflug relativ schnell wieder dem Grundsatz „Einfach“ geopfert. Dieser Konzentration auf das Wesentliche, sowie dem grossen persönlichen Engagement von Ueli ist das Gelingen zu verdanken.
Zu einem Krimi, allerdings mit einem guten Ausgang, geriet der Durchführentscheid wegen der zweifelhaften Wettervorhersage. Bereits anfangs der Woche hatte, zumindest bei einem Teil des OKs, das Aufrufen einschlägiger Meteoinformationsquellen eher dazu beigetragen die Nervosität, als die Zuversichtlichkeit zu steigern. Es zeichnete sich ab, dass der Samstag der schönere Tag werden würde, für Sonntag war eher zuviel Wind vorher gesagt. Das Problem war, dass es sich um eine niederschlagreiche Woche handelte. Am für den Durchführungsentscheid vorhergesehen Tag regnete es genau ein Mal und zwar in Strömen. Selbst mit einem gewissen Abstraktionsvermögen war da eine Durchführung schwer vorstellbar. Unter Einbezug persönlicher Beratung durch Meteoschweiz fällten wir knapp den Entscheid das Fest durchzuführen. Für Freitag waren ebenfalls kräftige Regenfälle vorhergesagt, die dann in der Nacht auf Samstag tatsächlich gegen 3 Uhr aufhörten.
Der ursprünglich für den Vorabend geplante Aufbau wurde wegen des Regens kurzerhand auf den Morgen des Festes verlegt. Eine umfangreiche Gruppe von üblichen Verdächtigen fand sich zur entsprechenden Zeit am Marktplatz ein, so dass innert kürzester Zeit die Infrastruktur mittels frisch bepritschtem Aebi verladen und aufgebaut war. Die Zusammenarbeit mit bewährten, lokalen Lieferanten bewährte sich auch hier bestens. Ich staunte erneut, wie bereits verschiedentlich bei den OK-Treffen, über die bei allen Beteiligten vorhandenen umfangreichen Kenntnisse und das Wissen um die Durchführung eines deratigen Anlasses.
Noch vor dem Eintreffen unserer ersten Doppelsitzerpiloten standen die ersten Passagiere auf der Matte, um ihre vorangemeldeten Flüge durchzuführen. Insgesamt waren die sieben anwesenden Piloten gut ausgelastet, und konnten bei insgesamt gegen 30 Passagierflügen einer grossen Menge Leuten ein eindrückliches Flugerlebnis vermitteln. Ein bereits am Vormittag geflogener Passagier erschien am Nachmittag erneut. Wie sich herausstellte war seine Frau ebenfalls geflogen, und zwar um die Mittagszeit, als kurz die Sonne rauskam. Mit der sofort einsetzenden Thermik war ihr ein entsprechend länger Flug beschieden, so dass er sich entschied am Nachmittag doch noch einen zweiten Flug zu machen. Erwähenswert ist auch ein Passagier, der anschliessend an seinen Festbesuch einen Termin in Räfis hatte. Es war, da alle Piloten grad am Berg waren, absehbar, dass es für den Termin knapp werden würde. Aber selbstverständlich fliegen wir auch auf Räfis, sehr zu seiner Überraschung wurde der Passagier, der zunächst an einen Scherz meinerseits geglaubt hatte, von Peter Haltiner direkt zu seinem Termin nach Räfis geflogen und dort zielgenau abgesetzt.
Ein weiteres Highlight des Festes war der Übungshang, der von Markus Kalberer (Küsi) auf die Beine gestellt wurde. Ungezählt sind die Male, bei denen Horden von Begeisterten mit seinem Material, tatkräftig von ihm und den Helfern unterstützt, rauf und runter liefen und schwebten. Viele aktive Piloten des Clubs wie Röbi, Peter Krammer, Dominik, Günthi, Simon, Hans und Ferdi, trugen neben dem Fluglehrer Küsi selbst zum guten Gelingen bei. Thomas Milesi, langjähriger Clubpräsident in einer für Entwicklung der Rahmenbedingungen der Sportart anspruchsvollen Zeit, ist seit einiger Zeit vom aktiven Fliegen zurückgetreten. In der GV dieses Frühjahr wurde ihm in Anerkennung für sein Engagement die Ehrenmitgliedschaft des Clubs verliehen. Einmal gekonntest verlernt man nicht so schnell, so sah man ihn am Übungshang das heute übliche Material ausprobieren, sich ein Bild verschaffend. Ob er mal wieder mit an den Berg geht? Als besonders hartnäckig muss zweifelsohne Aron erwähnt werden, der spätestens am Abend für alle sichtbar eine ausgesprochende Begeisterung für das Fliegen hat.
Neben den Passagieren und Tandempiloten nutzen auch Gästepiloten, z.B. vom GC Grischa, die Gelegenheit, mit den Transportbusen zum Startplatz zu fahren. Unsere Fahrer Thomas Schwendener, Ruedi Gunz sowie Ernst Guntli waren fast im Dauereinsatz; Dank gebührt auch der Rietgarage Sevelen, die den Treibstoff für die Busse sponserte.
Allerspätestens nach den erlebten Abenteuern, im Normalfall in Erwartungen dieser, wurden an der Festwirtschaft entsprechende Stärkungen eingenommen. Unzählig Kuchen und gar drei riesige Wähen wurden neben den von den Festwirten Donat und Alfred organisierten Schnitzelbroten und Würsten den Besuchern dargereicht. Ein sehr engagiertes Team, dem unter anderem Barbara und Ernst sowie Ligiane Lenherr samt Tocher Sarah angehörten, sorgte für einen reibungslosen Ablauf und Zufriedenheit bei den Gästen. Mit der Hüpfburg gelanges uns, die jüngsten Besucher nachhaltig zu beschäftigen. Ein voller Erfolg, ganz sicher auch wertgeschätzt von deren Eltern!
Alles in allem zusammengefasst blicken wir auf eine rundum super abgelaufene Veranstaltung zurück, bei der es uns gelungen ist unseren Sport positiv darzustellen, und einem weitläufigerem Publikum einen Eindruck davon zu vermitteln. Lang nicht mehr gesehene Personen erinnerten sich ihrer Zeit in denen sie mit dem Club verbunden waren und erlebten im Rückblick und in den Gesprächen eindrucksvolle Erlebnisse erneut. Mein personlicher Dank gilt nochmals explizit dem Ueli und dem Dominik, deren persönlichem Engagement das Zustandekommen dieser erfolgreichen Aktion zu verdanken ist. Danke an alle, die dabei waren!
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